Der Froschradweg. Dieser Name klang einfach so entzückend, dass ich den Weg unbedingt fahren wollte, seit ich das erste Mal davon gelesen hatte. Also Bikepackingtaschen ans Gravelbike gepackt, Komoot-Tour geplant und los ging es im Juni 2024 Richtung Lausitz, wo der Weg verläuft.
Inhalt
Froschradweg Anfahrt
Mitte Juni. Donnerstag, 4:00 Uhr. Mein Wecker klingelt mich aus einer viel zu kurzen Schlafphase. Heute fällt das Aufstehen trotzdem nicht schwer. Immerhin ist der Anlass der kurzen Nacht ein schöner. Es geht heute zum Bikepacking auf den Froschradweg. Noch schnell die letzten Sachen packen und dann fahre ich zusammen mit meinem Freund zur S/ U Bahnstation in Berlin Lichtenberg. Die Stadt schläft noch. Der Einzige, dem wir unterwegs begegnen, ist ein Waschbär, der nervös vor einer Bäckerei umhertapst. Vielleicht kennt er die Öffnungszeiten nicht. Da ich auf dem Weg zum Bahnhof meine Banane vom Spanngurt der Tasche verliere, hoffe ich, dass er sie gefunden hat und an meiner Stelle essen konnte.
Von da aus ist unser Ziel der Berliner Hauptbahnhof. Hier decken wir uns mit etwas Proviant für die Fahrt ein und suchen im Bahnhof nach funktionierenden Fahrstühlen, damit wir die schweren Fahrräder nicht die Treppen hinuntertragen müssen.
Gegen 06:20 Uhr verlassen wir dann den Hauptbahnhof Richtung Elsterwerda. Obwohl es mitten in der Woche ist und noch keine Ferien sind, sind fast alle Fahrradplätze im Zug belegt. Es ist immer eine Herausforderung für mich, das schwere Fahrrad im engen Zug oben in die Halterung einzuhängen. Diesmal bin ich aber ja nicht alleine, und zusammen schaffen wir es problemlos. Ein paar Gespräche mit anderen Radreisenden später kommen wir schon in Elsterwerda an, wo wir umsteigen müssen.
Hier sollen wir ca. 30 Minuten Aufenthalt haben, um dann 2 Minuten zur nächsten Station zu fahren, wo wir nochmal fast 30 Minuten auf den nächsten Zug warten müssen. Das wollen wir uns sparen und fahren stattdessen eine Station direkt mit dem Fahrrad und warten dort auf den Zug nach Hoyerswerda. Zum Glück klappt alles problemlos und entspannt. So kommen wir nach ca. 3 Stunden Fahrtzeit von Berlin in Hoyerswerda an.
Froschradweg Etappe 1
Von der Bahn in den Sattel starten wir direkt am Bahnhof Hoyerswerda unsere 3-tägige Bikepackingtour auf dem Froschradweg. Kleines Ärgernis direkt am Bahnhof. Es gibt keinen Fahrstuhl, also tragen wir die Räder die Treppe runter und auf der anderen Seite wieder die Treppe rauf. Barrierefreiheit sieht anders aus. Es ist ca. 9:30 Uhr und wir haben für Juni frische 8 Grad und Wolken mit kleinen Schauern zwischendurch. Auf dem Plan stehen ca. 75 Kilometer.
Ein kurzes Stück durch die Stadt und schon sind wir herrlich im Grünen. Links und rechts von uns finden sich zahlreiche kleine und größere Seen. Teilweise steht das Wasser dort so hoch, dass man das Gefühl hat, man fährt mitten durch den See hindurch. Es ist ein Traum.
Der Untergrund wechselt sich zwischen Asphalt und gut befahrbarem Waldweg oft ab. Immer wieder haben wir auch Wege, die etwas schwerer zu befahren sind. Große Steine oder auch mal etwas sandig. Mit unseren Rädern und Fahrradreifen* ist es aber alles ganz gut fahrbar. Mit sehr dünnen Reifen, bspw. für Rennräder, wäre es sicherlich etwas anstrengender gewesen.
Immer mal wieder begleitet uns heute Regen. Zum Glück aber nur kleinere Schauer. Eine größere Regendusche soll es geben – diese kommt aber zufällig gerade, als wir am Waldbad Bernsdorf vorbeifahren. Wir nutzen die Gelegenheit, direkt Mittagspause hier im halbwegs Trockenen zu machen, und gönnen uns am Imbiss eine Portion Pommes. Die kommt lustigerweise in einer Waffel.
Zwischendurch kommen wir immer wieder durch kleine, verschlafene Dörfer. Einige sind regelrecht verwaist – das hat schon fast etwas Gespenstiges. Während wir von Dorf zu Dorf rollen und ich mich frage, wie das Dorfleben hier wohl früher war und wie es sich anfühlt, so zu wohnen, fallen uns immer wieder Hinweisschilder zum Thema Afrikanische Schweinepest auf. Zwar haben wir bereits von der afrikanischen Schweinepest und deren Ausbreitung gehört. Wie genau man sich bei diesen Warnschildern verhalten soll, wissen wir aber nicht. Nichts ist abgesperrt oder liefert den Hinweis, dass man Wege nicht befahren darf – also geht es erstmal weiter. Unterwegs begleitet uns immer mal wieder leichter Regen, aber immerhin ist es mittlerweile ein paar Grad wärmer.
Da wir bereits vorab Unterkünfte gebucht haben, haben wir schon auf der Onlinekarte gesehen, dass es im Zielort keine Restaurants und Läden gibt. Unser Plan war daher, ab den letzten 30–40 Kilometern Ausschau zu halten und unterwegs etwas zu kaufen, was wir zum Abendessen mitnehmen konnten. Das Ganze gestaltet sich schwieriger als gedacht. Es gibt auf unserer Strecke auch mit kleineren Umwegen nichts. Nicht mal eine Tankstelle ist auffindbar. Es ist kaum zu glauben. Telefonisch sprechen wir mit einem Lieferdienst, der normalerweise nicht in das Gebiet unserer Unterkunft liefert, es aber gegen Aufpreis macht. Erleichtert radeln wir weiter und haben vereinbart, uns am Abend telefonisch wegen der Bestellung zu melden.
Wir folgen dem kleinen, freundlichen Froschsymbol weiter durch Waldstücke und Dörfer, bis wir nach ca. 75 Kilometern ankommen. Ein langer Tag. So langsam zeigt sich der Schlafmangel.
Frisch geduscht rufen wir wie abgesprochen beim Lieferservice an und haben eine andere Person am Telefon als noch am Nachmittag. Anders als ursprünglich abgemacht ist die Lieferung nun wohl doch ein Problem. Das viel größere Problem für mich ist die unfreundliche und herablassende Art des Mannes am anderen Ende der Leitung. Notgedrungen lassen wir es über uns ergehen und kaufen viel mehr Essen, als 2 Personen vertragen können. Und sind froh, dass es heute als Geburtstagsessen nicht nur Fahrradriegel gibt.
Nach dem üppigen Essen finden wir beim Spaziergang durchs Dorf aber auch nette Menschen. Wir kommen ins Gespräch mit einem Mann, der uns kurzerhand einlädt, sein zwei Tage altes Fohlen anzuschauen und ein bisschen aus seinem Leben erzählt. Ein Highlight am Ende eines schönen Tages und die Erkenntnis, dass hier auch freundliche Menschen sind.
Froschradweg Etappe 2
Nach einer erholsamen Nacht steht für uns erstmal ein kurzes Frühstück an. Wir haben die ganze Pension für uns, es ist herrlich. Da uns heute einiges an Strecke erwartet, bepacken wir schnell die Räder und versuchen, die Reste von der Bestellung am Vortag irgendwo sicher an den Fahrrädern zu verstauen.
So starten wir um ca. 8:30 Uhr in der Nähe von Ralbitz-Rosenthal unsere zweite Etappe. Heute sind es zum Glück auch schon ein paar Grad mehr als gestern. Wir haben 12 Grad. Nach der Vorfreude auf den Tag folgt schnell die Ernüchterung. Die ersten 18 Kilometer geht es wieder nur über Straße ohne Fahrradweg. Wir haben Glück, dass die Straße nur wenig befahren ist. Aber auch die wenigen Autos, die mit ca. 70 Km/h an uns vorbeirauschen, sind unangenehm. Sicher fühlen wir uns nicht.
Nach ca. 19 Kilometern kommen wir endlich weg von der Straße. Wir sind erleichtert und der Stress der vorigen Kilometer fällt von uns ab.
Für einige Kilometer geht es nun über Feldwege und durch Wald. Auch hier wieder gut, dass wir die Gravelreifen* auf dem Rad haben. Der Untergrund lässt sich an manchen Stellen nicht ganz einfach fahren. Loser Untergrund kann die Tour hier ganz schön erschweren, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Vor allem bei kleineren Anstiegen ist das auch nicht ganz ungefährlich. Mit ein bisschen Können und Fahrpraxis aber alles kein Problem. Notfalls kann man ja auch mal schieben.
Unsere Freude über das Waldstück ist an diesem Tag nur von sehr kurzer Dauer. Nach wenigen Kilometern sind wir wieder auf der Straße. Wieder ohne Radweg. Nur diesmal fahren nicht alle 2 Minuten Autos auf der Straße, sondern im Sekundentakt. Mit 70-100 km/h donnern Busse, LKWs, Transporter und PKWs sehr nah an uns vorbei. Es ist lebensgefährlich. Wir haben Angst und fühlen uns extrem unwohl. Nach einigen Kilometern auf der Straße retten wir uns in eine Bushaltestelle.
Ein kurzer Blick aufs Handy verrät uns, dass ein Teilstück der Autobahn gesperrt ist und anscheinend viele deswegen auf dieser Straße fahren. Das sorgt zwar für etwas Erklärung, aber an unserer Situation ändert das nichts. Selbst wenn weniger Autos unterwegs wären, müssten wir mit diesen wieder mitten auf der Straße fahren. Es ist unnötig gefährlich. Wir sind mittlerweile sehr genervt vom Froschradweg und überlegen, ob wir den nächsten Bahnhof anpeilen.
Dass man immer mal auf der Straße fährt, ist nicht zu vermeiden und verständlich. Aber einen Fernradweg auszuschreiben, bei dem man so viele Kilometer mitten auf einer Landstraße fährt, finde ich persönlich sehr unglücklich. Beim Blick vorab in die Streckenplanung sah es für uns so aus, als wäre neben dem Großteil der Straßen ein Fußweg/Radweg, der parallel läuft. So war es leider nicht. Hier hätten wir vorher genauer schauen sollen. Dann wären wir den Weg wahrscheinlich nicht gefahren oder hätten uns nur lose am Froschradweg orientiert und einige Wege fernab der Originalroute geplant.
Immer noch im Bushäuschen planen wir unsere Tour um. Schnell ins Navi* hochgeladen und weiter geht die Fahrt. Wir verlassen in der nächsten Kurve für 10 Kilometer die Route vom Froschradweg und fahren eine Alternative. Los geht’s. Was für eine Wohltat. Wir haben endlich wieder Spaß auf dem Fahrrad. Auch wenn die Route nicht immer ganz optimal verläuft und wir zwischenzeitlich die Räder durch Graben tragen: Es macht Spaß, vor allem, weil es ungefährlich ist. Unterwegs treffen wir einen Fuchs, der sicherlich auch froh ist, nicht zwischen den Autos durchzumüssen.
Die letzten Kilometer auf dem Froschradweg sind dann kein Vergleich mehr zum Rest des Tages und lassen uns den Ärger darüber schnell vergessen. Erst fahren wir auf einem Weg neben den großen Straßen Richtung Niesky, wo wir uns ein Eis bzw. ein Stück Torte und eine letzte Pause gönnen. Dann fahren wir die letzten 20–25 Km zwischenzeitlich auf ausschließlich tollen Wegen. Diese guten Wege scheinen vor allem dem Oder-Neiße-Radweg geschuldet zu sein, der jetzt zusammen mit dem Froschradweg verläuft. Überall hängen jetzt auch Schilder mit Hinweisen auf verschiedene Radwege und man ist offensichtlich auf Tourismus eingestellt. Nach gut 93 km kommen wir an unserem Tagesziel in Rothenburg an.
Unsere Pension für heute beherbergt ebenfalls viele Radfahrer, aber auch einige Fußballfans auf der Durchreise zu EM Spielen. Nach einer schönen Dusche und einem guten Abendessen versöhnen wir uns auch mit dem Froschradweg wieder und freuen uns trotz kleiner Wehwehchen, die wir mittlerweile haben, auf die morgige letzte Etappe. Immer in der Hoffnung, dass wir weniger auf der Straße fahren müssen. Laut Komoot sieht es ganz gut aus.
Froschradweg Etappe 3
Heute steht unsere letzte Etappe an. Wir wissen noch nicht, ob wir es schaffen. Am Ende des Vortags hatten wir beide kleine Wehwehchen. Mal schauen, wie es uns heute ergeht. Nach guter Erholung über Nacht gibt es erstmal ein Frühstück und ich freue mich, dass auch mal Obst und Gemüse angeboten werden. Es ist teilweise wirklich schwer, sich unterwegs halbwegs gesund zu ernähren. Oft geht das schon beim Frühstück in Hotels los. Außer ein paar Tomaten und Gurkenscheiben ist da oft wenig zu holen. Heute ist das anders. Ein wahrhaftiger Genuss.
Wir packen unsere Räder im Innenhof der Pension und kommen mit zahlreichen Leuten ins Gespräch. Während ich mich noch wundere, wo die plötzlich alle herkommen, weil das Gebäude gar nicht so groß aussieht, ist der Freund schon in Gespräche mit ihnen vertieft.
Manche fahren den Oder-Neiße-Radweg. Andere fahren mehrere kleine Tagestouren von hier. Neben den üblichen Themen über Taschen, gefahrene Tage und Kilometer bleibt mir aus den Gesprächen vor allem eins im Kopf: Alle sagen, dass sie besorgt sind über die mangelnde Radinfrastruktur in Deutschland. Vor allem an ein älteres Ehepaar muss ich immer noch hin und wieder denken. Sie fragen uns, aus welcher Richtung wir gekommen sind, und ob wir ihnen helfen können, einen Weg zu finden, wo sie nicht mitten auf der Straße fahren müssen. Er war früher Rennradfahrer und scheint nicht nur traurig darüber zu sein, dass es aus körperlichen Gründen nicht mehr so geht wie früher. Vor allem aber, dass er dann auf der Straße unnötigen Gefahren ausgesetzt ist.
Da stehen jede Menge Leute um uns herum. Alle wollen Deutschland möglichst nachhaltig bereisen und etwas Gutes für ihre Gesundheit tun und möglichst viel Zeit in der Natur verbringen. Währenddessen redet die Politik davon, dass es eine Einschränkung der Freiheit wäre, irgendwelche Abstriche beim Thema Auto zu machen. Zeitgleich heißt das aber auch, dass die Freiheit vieler anderer Leute eingeschränkt wird. Dass hier der Fokus nicht auf gesunden Bürgern, sondern auf der Wirtschaft liegt, ist nichts Neues. Wird mir heute an diesem Tag aber nochmal schmerzlich bewusst, und ich hoffe, dass alle gut und unfallfrei angekommen sind.
Nun starten wir aber wirklich unsere 3. Etappe. Die verspricht uns heute vor allem eins: Viel Regen. Deswegen treten wir ordentlich in die Pedale. Wir wollen so weit wie möglich kommen, solange es noch trocken ist. Zu Beginn rollt es ganz wie von selbst. Wir sind immer noch auf dem geteilten Abschnitt vom Froschradweg und Oder-Neiße-Radweg und fahren mitten durch die Natur.
Nach ca. 20 Kilometern kommt dann der angekündigte Regen und wir ziehen uns Regenjacke* und Helmschutz* an. Da es mir in Regenhose schnell warm wird, habe ich sie direkt zuhause gelassen. Wieder ein paar Gramm und Platz gespart. Gut 1,5 Stunden fahren wir mal im extremen strömenden Regen, mal in moderatem Regen. Durch die Wetterbedingungen mussten wir ein bisschen Tempo rausnehmen, kommen aber immer noch gut vorwärts.
Gegen Mittag suchen wir uns dann kurz vor Kromlau einen Unterschlupf in einer Rasthütte. Die ganze Tour über hatten wir für unterwegs immer gekochte Eier dabei. Die Freude darüber, unterwegs etwas Leckeres zu Essen dabei zu haben, ist bei mir immer riesig. Ebenfalls auf dem Menü- Fahrradriegel*. Wenn es unterwegs schwer wird, dann kann man sich immer schon auf den nächsten Snack freuen.
Bei der Pause begutachten wir unsere Sachen. Die Taschen und Fahrradflaschen* sind in Schlamm gehüllt, unsere Sachen auch. Ist aber nicht schlimm. Nur kalt wird es allmählich. Ich finde es generell fast nie schlimm, im Regen zu fahren, aber wenn man länger unterwegs ist und die Kälte langsam in den Körper kriecht, weil alles nass ist, wird es nach einigen Stunden unangenehm.
Nach einer langen Pause radeln wir weiter Richtung Kromlau und so langsam wird auch der Regen weniger und hört schließlich fast ganz auf. Nach einigen Kilometern steigen wir aber wieder vom Fahrrad. Grund dafür ist, dass wir uns in Kromlau die Rakotzbrücke und den umliegenden Rhododendronpark anschauen wollen. Wir waren vor fast genau einem Jahr schon mit der Familie hier, damals ohne Fahrrad. Der ganze Park hat etwas Wunderschönes und Mystisches und ich kann jedem nur empfehlen, es als Zwischenstopp in die Tour einzubauen.
Nachdem wir durch die lange Pause und den Besuch der Rakotzbrücke ordentlich Zeit verbummelt haben, wollen wir nun weiter. Wir haben ungefähr Halbzeit und noch ca. 45–50 Kilometer liegen vor uns. Nach Kromlau geht es erstmal wieder mitten auf der Straße ohne Radweg bergauf und bergab. Zum Glück ist auch hier wieder nur mäßiger Verkehr. Bei schönem Wetter sieht das vermutlich anders aus.
Bald geht der Weg aber durch das Spreetal, wo man wieder problemlos Radfahren kann. Die Wege sind hier richtig schön und mit der Natur links und rechts kann man sich wunderbar den Kopf freifahren. Ab und zu treffen wir auch auf andere Radfahrende. So langsam neigt sich unsere Zeit auf dem Froschradweg aber dem Ende entgegen. Wir fahren noch ca. 7 Kilometer durch die Stadt, bis wir dann wieder an unserem Ausgangsziel, dem Bahnhof in Hoyerswerda, ankommen.
96 Kilometer sind es heute geworden. Wir sind froh, angekommen zu sein, und vor allem auch froh darüber, dass der Weg heute so viel besser war als gestern.
Heimweg Froschradweg
Die Bahn, die wir uns für die Heimreise ausgesucht hatten, fällt leider aus, weshalb wir noch eine Stunde Wartezeit haben. Unsere Idee, die Zeit zum Essen gehen zu nutzen, erweist sich aber als gar nicht so leicht. Am Bahnhof Hoyerswerda gibt es Nichts. Wir müssen nochmal ein Stück durch die Stadt, um etwas ergattern zu können. Immer mit der Uhr im Blick. Wir finden Dominos Pizza und freuen uns über das leckere Essen und dass es so schnell geht, so dass wir rechtzeitig zurück am Bahnhof sind. Die ungeplante Verbindung ist nicht so praktisch wie die, die wir geplant hatten. Aber nach mehrmaligem Umsteigen sind wir schließlich wieder zurück in Berlin.
Fazit Froschradweg
3 Tage haben wir auf dem Froschradweg verbracht. Zeit für einen Rückblick. Über ca. 270 Kilometer verläuft der Froschradweg in der Lausitz in Sachsen als Rundweg von Hoyerswerda nach Hoyerswerda. In welche Richtung man ihn fährt, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Bis auf 10 Kilometer, die wir drum herum geplant haben, um viel befahrene Straßen zu meiden, sind wir komplett der ausgeschriebenen Route gefolgt.
Die Beschilderung am Froschradweg habe ich als gut empfunden. Alle paar Kilometer winkt einem der freundliche Frosch entgegen und zeigt an, wo es langgeht. Im Gegensatz zu vielen anderen Radwegen, fand ich das sehr gut ausgeschildert. Wir hatten vorher trotzdem auf Komoot die Tour geplant und gespeichert, da die Schilder ja nicht an absolut jeder Kreuzung stehen können. Daher würde ich jedem unbedingt empfehlen, sich nicht nur auf die Froschradweg-Beschilderung zu verlassen, sondern Karte oder Navi mitzunehmen.
Der Froschradweg an sich bleibt mir in sehr durchwachsener Erinnerung. Meine ersten Gedanken daran sind positiv. Es gibt viel Natur, viele Tiere und traumhafte Wege.
Leider gab es auch die Kehrseite. Wenn ich an Teilstrecken von Tag 2 zurückdenke, dann fällt mir auch Negatives ein. Die Anteile vom Weg direkt auf der Straße ohne Radweg und Naturbezug sind für mich persönlich zu viel gewesen. Das hatte ich mir anders vorgestellt und gewünscht. Ich denke, um ein viel genutzter und beliebter Radweg zu werden, ist auf jeden Fall noch etwas Nachholbedarf.
Wenn man zumindest ein paar Strecken, die jetzt aktuell auf der Straße verlaufen, ändert, oder Radwege neben den Straßen verlaufen lassen kann, dann wäre schon viel getan. Natürlich ist das alles nicht leicht und nicht sofort umsetzbar, aber es wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit, mehr Leute in dieses eigentlich sehr schöne Gebiet Deutschlands zu locken.
Dennoch kann ich den Froschradweg weiterempfehlen. Tag 2 würde ich mir zukünftig aber die Route um planen und nur lose dem Original Froschradweg folgen. Die restlichen Strecken waren wirklich wunderbar und haben mir richtig Spaß gemacht.
Wichtigster Tipp: pack dir genug zu essen ein oder schaue vorher genau, wo du etwas bekommst und plane das entsprechend in deine Route ein. Es war teilweise wirklich so dünn besiedelt, dass man ohne mitgebrachtes nur mit großen Umwegen an etwas Essbares und Getränke kommt.
Bist du den Weg auch schon gefahren? Dann lass mich gern in den Kommentaren wissen, wie es dir gefallen hat.
Lust auf mehr Reiseberichte? Dann schau gern in meiner Bikepacking-Kategorie vorbei und lass dich für deine nächste Tour inspirieren.
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Die Produkte habe ich verlinkt, weil ich sie selbst so oder in ähnlicher Form nutze und von ihnen überzeugt bin.
Ein sehr schöner anschaulicher Bericht über eure Tour, Respekt, macht weiter so, die paar negativen Dinge geraten in Vergessenheit und das schöne bleibt euch für immer erhalten, wir sind gespannt auf die nächste Tour
Danke für die netten Kommentar. Das stimmt. Die negativen Dinge vergisst man. Die schönen behält man ein Leben lang in Erinnrung 🙂 Hoffe der nächste Bericht kann bald kommen.
So ein schöner Bericht! Und eine super ästhetischer Internetauftritt. Ich hatte überlegt den Froschradweg zu fahren, plane jetzt aber vllt doch nochmal um.
Danke für das liebe Feedback 🙂 Ich bin gespannt welchen du dann stattdessen fährst.